Da ist man einmal nicht da ...

... und gleich passiert genau das, wovon man schon lange träumt: Eine nicht unbedeutende deutsche Zeitung hält es für angebracht, eines meiner Bücher zu besprechen. Als ich vorgestern nach drei Wochen England wieder in Deutschland eintraf, war eine der ersten Neuigkeiten, dass am 28. August 2009 eine Rezension zu "Monduntergang" im Feuilleton der FAZ erschienen ist. Für alle, die das (so wie ich) verpasst haben, ist hier ist der Text:


Bis zur Erstarrung

Eine unerfüllte Liebe zu einer Frau, die in einer anderen Welt lebt - das ist ein spannendes Thema für eine Novelle. Hendrik Achenbach hat sich für die Geschichte des jungen Florian Bucher, der sich in die Autistin Linda verliebt, ein ambitioniertes erzählerisches Konzept ausgedacht, das diesem Plot alles Leben entzieht und seine Erzählung bis zur Erstarrung verlangsamt. Ein "Analytiker", wie sich der "wissende, aber nicht allwissende" Erzähler selbst nennt, präsentiert Tagebucheinträge des Möchtegernliteraten Florian, in denen der weltfremde, konfliktscheue Lektor unbeholfen seine Fixierung auf eine Frau schildert, die ihn nicht wahrnimmt. Während die Tagebucheinträge wie die meisten Aufzeichnungen dieser Art absichtlich peinlich überladen wirken, sind die Kommentare des Analytikers - schon auf den ersten Seiten ist erkennbar, dass es sich um eine Selbstkritik des Erzählers handelt - in ihrem Bemühen um Seriosität quälend langweilig. Überdies macht sich Achenbachs Protagonist so unsympathisch, dass man sich über den glücklichen Ausgang der Geschichte nur freut, weil danach nichts mehr kommt. (Hendrik Achenbach: "Monduntergang". Novelle. Kunstanstifter Verlag, München 2009. 123 S., geb., 12,90 [Euro]) edie

 

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main


Hinweis: Der Kunstanstifter Verlag befindet sich in Mannheim, nicht in München (wie im Text angegeben). Ansonsten freue ich mich sehr über die Aufmerksamkeit und bin gespannt auf weitere Meinungen zu diesem Buch.