Professor Balduin auf Tour: Buchpräsentation an der Sonnenbergschule

Lesung an der Sonnenbergschule

Als 2009 mit Teil 1 der Professor-Balduin-Trilogie mein erstes Buch erschien, hatte ich die Gelegenheit, es im Rahmen eines Schulfests an der Angelbachtaler Sonnenbergschule vorzustellen. Das Schulfest findet alle vier Jahre statt. Also hatte ich genug Zeit, Teil 2 vorzubereiten, um 2013 mit einem neuen Buch auftreten zu können.

 

Am 6. Juli 2013 war es dann so weit - in zwei Lesungen in der Schulbibliothek kehrte Professor Balduin zurück an die Sonnenbergschule. Eigentlich gefällt mir der Begriff "Buchpräsentation" aber besser, denn ich finde es ungünstig, die Zuhörer mit allzuviel Text zu überfluten. Lesen können und sollen sie das Buch am besten selbst. Deswegen hatte ich wieder eine Präsentation vorbereitet, um die Kinder mit in die Geschichte zu nehmen. Natürlich habe ich aber auch einzelne Abschnitte vorgelesen.

Die Mathematik der zweiten Zeitreise

Die Präsentation hat mir großen Spaß gemacht. Trotzdem wurde es zwischendurch ein wenig heikel, als ich die folgende Folie auflegte:

Die zweite Zeitreise

Ich habe diese Folie schon einige Male verwendet und sage an dieser Stelle normalerweise so etwas wie: "Die Familie beschließt, dass Florian auf seiner zweiten Zeitreise ins Jahr 80 v. Chr. fliegen soll, weil in diesem Jahr in Rom durch die Fertigstellung des Kolosseums eine Menge los war. Wir befinden uns im Jahr 2010. Also stellt der Professor die Zeitmaschine so ein, dass sie eintausendneunhundertunddreißig Jahre in die Vergangenheit fliegt. Deswegen wird sie im Jahr 80 v. Chr. ankommen."

Gut aufgepasst

Buchpräsentation

Bisher wurde diese Aussage immer kommentarlos oder sogar mit Kopfnicken akzeptiert. Diesmal aber erntete ich von einer Zuhörerin aus den hinteren Stuhlreihen einen kritischen Blick und die folgende Bemerkung: "Nicht wirklich."

Ein wenig verwirrt unterbrach ich den Vortrag und fragte: "Wie bitte?"

"Nicht wirklich", kam die Antwort, "wohl eher 80 n. Chr."

"Stimmt", erwiderte ich verblüfft. "Das hat bisher noch niemand gemerkt." Und dann, halbwegs geistesgegenwärtig: "Im Buch ist das natürlich alles richtig. Ich habe mich wohl nur auf der Folie vertippt."

Fragen über Fragen

Diese Stellungnahme war allerdings eher durch eine inständige Hoffnung als durch Gewissheit motiviert. Es ist gar nicht so einfach, einen Vortrag zu Ende zu bringen, wenn man die ganze Zeit darüber nachdenkt, ob das eigene Buch einen peinlichen Fehler enthält. Ich wusste plötzlich überhaupt nichts mehr: In welchem Jahr wurde das Kolosseum fertiggestellt? Achtzig vor oder achtzig nach Christus? Was steht dazu in meinem Buch? Habe ich das Thema wirklich gründlich recherchiert?

Doch alles gut

Es gelang mir schließlich mehr oder weniger, diese Fragen auf später zu vertagen, aber ich war doch etwas ins Schwitzen geraten, als etwa 15 Minuten später die folgende Textstelle zu verlesen war:

 

Es gab nur eine Erklärung: Er musste sich in der Arena befinden. Diese hatte im Jahr 80 nach Christus, das hatte er vor kurzem noch gelesen, einen Holzboden, der den unterirdischen Gängen als Dach diente.

 

Wenn ich jemals in meinem Leben total erleichtert ausgesehen habe, dann war es dieser Moment. Zumindest die Mathematik im Buch stimmt. Und, wie sich später herausstellte, auch die Fakten: Das Kolosseum wurde im Jahr 80 n. Chr. fertiggestellt. Das Leben kann so schön sein!

Das nächste Schulfest findet übrigens nicht in vier, sondern schon in zwei Jahren statt, weil die Sonnenbergschule 50 Jahre alt wird. Ich sollte mein aktuelles Projekt also so langsam abschließen und mit Teil 3 anfangen, der Florian und seine Familie ins Mittelalter führen wird.