Hacken schief gelaufen, aber glücklich: Buchmesse Tag 1

Buchmesse 2009

Heute war mein erster Tag auf der Frankfurter Buchmesse - nicht nur in diesem Jahr, sondern überhaupt in meinem Leben. Das Messegelände ist ja wirklich gigantisch. Ich glaube, ich bin heute einige Kilometer gelaufen, obwohl ich mich auf die Hallen 3 und 4 beschränkt habe. Und diese Menschenmassen - wenn man bedenkt, dass heute nur für das Fachpublikum geöffnet war, liegt der Schluss nahe, dass halb Deutschland aus Verlegern, Buchhändlern und Autoren besteht. 

Der erste Termin heute war die Vorstellung des neuen Kochbuchs, das der Mannheimer kunstanstifter-Verlag (in dem auch meine Bücher erschienen sind) gerade herausgebracht hat - zum Glück für uns alle ohne meine Mitwirkung, denn ich kann wirklich überhaupt nicht kochen. Aber ich esse ja sowie am liebsten belegte Brote, und die kann ich. Zurück zur Buchvorstellung: Das Werk heißt GENUSSKULTUR - kitchen music II. Darin präsentieren Spitzenköche ihre Lieblingsgerichte. Dem Buch liegt eine Compilation-CD von Jazz 'n' Arts bei, die Thomas Siffling als Mitherausgeber des Buches zusammengestellt hat. Das Kochbuch enthält keine Fotos der Gerichte, sondern überraschende und witzige Illustrationen von Martin Burkhardt - mein Favorit ist das Kaninchen in Gelee ... Auf der Messe heute gab es eine Stunde lang Interviews mit Thomas, Martin und Gregor Ruppenthal und immer wieder Jazz-Einlagen (Thomas am Flügelhorn und Jens Loh am Bass).

Danach traf ich dann eine ehemalige Kollegin am Gemeinschaftsstand der Luxemburger Verlage, die mittlerweile einen eigenen Verlag hat. Es ist schon spannend zu sehen, wohin uns unsere Wege führen und was man alles auf die Beine stellen kann.

Um 16.00 Uhr versammelten sich alle am Stand des kunstanstifter-Verlags - Autoren, Mitarbeiter, Freunde, Presse. Es gab ein großes Gedränge, Sekt, Brezeln und für mich persönlich die Gelegenheit zu interessanten Gesprächen über meine Bücher. Dieser ganze Kulturbetrieb funktioniert ja völlig anders als das, was ich sonst beruflich mache. Es ist spannend, in diese Welt hineinzufühlen und zu überlegen, was daraus werden könnte. Und es ist sehr wichtig, auf dem Teppich zu bleiben. Zwei Bücher in einem Jahr, eine Rezension in der FAZ, eine Lesung auf der Buchmesse (morgen früh): ich kann mich schon glücklich schätzen. Zum Glück hat die FAZ einen Verriss gebracht und keine Lobeshynmne, sonst hätte ich es selbst nicht mehr geglaubt.

Einige Verlage hatten bei ihren Ständen eine Handvoll Stühle aufgestellt, um dort Lesungen zu veranstalten. Das habe ich als sehr ungünstig empfunden. Die Zuhörer saßen mitten in Trubel, Lärm und Gedränge. Den Ort für meine Lesung (Forum Kinder- und Jugendbuch in Halle 3) habe ich heute schon besichtigt (sehr schön) und mit dem Techniker gesprochen, ob ich die Illustrationen von Peter Odinzow in "Professor Balduins Zeitmaschine" über einen Beamer zeigen kann - es klappt! Ich freue mich sehr auf morgen und bin gespannt, wie das Buch beim Fachpublikum ankommen wird.